Aufsparrendämmung oder Aufdachdämmung

 

Der Vorteil einer Aufsparrendämmung ist eine durchgehende über dem Sparren verlaufene Dämmung und bei innen sichtbaren Sparren eine belüftete Holzkonstruktion im warmen Bereich die nicht eingepackt ist wie bei einer Zwischensparren Dämmung.

Der Nachteil: Das größte Problem ist die Luftdichte zwischen Ortgang und Dachschalung und an der Traufe zwischen den Sparren herzustellen.Dies ist mit hohem Aufwand und besonders bei Altbauten sehr schwierig. Bei älteren Aufdachdämmungen wurde hier nicht besonders darauf geachtet.

Wird an diesen Stellen nicht sorgfältig gearbeitet und der Wind bläst durch, nützt die teuerste Dämmung nicht viel. Man muss bedenken dass es sich hier um einige Meter Fuge handelt.

 

Außerdem strömt warme feuchte Raumluft nach außen und die Feuchte kondensiert an der Dachschalung. Die Folge sind Wasserflecken, abblättern der Farbe, Algenbildung und Schimmelbildung an der Dachschalung. Dieses  Phänomen ist nicht selten an Aufdachdämmungen zu sehen. Vor allem bei Nut & Federschalung entlang des Giebels.

 

 

 

Beispiel einer mangelhaften Ausführung

Kaum zu glauben aber war. Hier wurde die Dampfbremse verklebt, aber die Isolierung zwischen den Sparren vergessen. Und das an der gesamten Länge des Gebäudes. Bei so einer Ausführung nützt die ganze Aufdachdämmung nicht viel wenn an der Traufe unterhalb der Dämmung die Luft auskühlt. Die Arbeiten wurden von einer Firma ausgeführt die normalerweise einen guten Ruf hat.

Grafik/ Bild: Schote
Grafik/ Bild: Schote

 

Eine Aufdachdämmung wird immer von außen gemacht. Es ist bei einer Sanierung immer Notwendig die Dacheindeckung und die Lattung zu entfernen.

 

Als Dämmung wird hauptsächlich PU-Hartschaumplatten, Holzfaserdämmplatten oder Mineralwolldämmplatten verwendet.

 

 

 

 

 

Aufdachdämmung im Neubau

 

 

Eine Aufdachdämmung ist beim Neubau mit den Luftdichten Anschlüssen an den Giebelwänden und an der Traufe im gegensatz zum Altbau problemlos herzustellen.

 

Eine Aufdachdämmung hat auch den Vorteil das im Innenbereich eine schöne Getaltung mit den Sparren und Holzschalung möglich ist.

Grafik: Schote
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Um das Gebäude Energie Gesetz einzuhalten sind im Neubau bei Aufdachdämmung Dämmdicken von 12 cm – 22 cm, je nach Material erforderlich.

Von den 3 Möglichkeiten hat die PU Hartschaum Variante den geringsten Aufbau. Weil PU Hartschaumplatten Steif, eine Glatte Oberfläche und wenig Gewicht haben hat die Variante den schlechtesten Schallschutz.

Wer an einer viel befahrener Straße wohnt sollte sich gut überlegen ob eine Aufdachdämmung mit PU-Hartschaum wirklich die richtige Dämmung ist.

 

Für KFW 70 oder niedriger geplante Gebäude sind höhere Dämmdicken erforderlich.

 

 

 

 

 

Aufdachdämmung bei Sanierung

 

Bei der Sanierung ist eine Aufdachdämmung nur möglich wenn das Dach neu eingedeckt wird.

Es ist zu beachten dass sich die Gebäudehöhe ändert. Vorsichtshalber sollte bei der Baubehörde nachnachgefragt werden ob eine Genehmigung erforderlich ist.

 

Grafik: Schote
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Altbau

 

Bei einem Altbau mit Durchhängenden Sparren wird oft ein Aufbau mit neuen Sparren und einer Zwischensparrendämmung möglich. Auf die alten Sparren wird eine OSB-Platte als Dampfbremse aufgebracht. Die neuen Sparren werden in der Flucht ausgerichtet. Darauf kommt eine Holzfaserunterdeckplatte. Der Zwischenraum wird wegen der unterschiedlichen Höhe am besten mit Zellulosedämmung ausgeblasen. Es kann auch Minneralwolle, Holzfaser Flex oder Hanf genommen werden.

Allerdings kann der Zwischenraum schlecht voll damit  ausgedämmt werden.                                                                                                                                                                                                                                                                 

Grafik/ Bild: Schote
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