Trockenestriche

 

 

Trockenestriche werden hauptsächlich bei Holzbalkendecken und in der der Altbausanierung verwendet.

Oder bei kleineren Flächen, da hier sowieso kein Estrichleger kommt.

Auch für Fußbodenheizung gibt es verschiedene Systeme, die allerdings preislich gegenüber eines konventionellen Heizestrichen deutlich höher liegen.

 

Vorteile:

 

- Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich ein Trockenestrich selbst verlegen.

- Kein besonderes Werkzeug nötig

- Der größte Vorteil ist das keine Feuchtigkeit eingebracht wird und dadurch die Trocknungszeit entfällt.

- Geringe Aufbauhöhe

 

Nachteile:

 

- Aufgrund des geringen Gewichtes ist die Schalldämmung schlechter als bei Mörtelestrichen

- Für großflächige Fliesen weniger geeignet

- Höherer Preis als Mörtelestriche

 

Ein Trockenestrich kommt meistens bei Selbsteinbau in Frage. Die Materialkosten liegen pro m² ungefähr so wie bei Mörtelestrichen fertig eingebaut vom Estrichleger.

 

Wird der Einbau von einer Firma vorgenommen, so ist der Trockenestrich um einiges teurer als bei konventionellen Estrichen. Hier sollte gründlich überlegt werden ob der Vorteil das keine Feuchtigkeit eingebracht wird und die Trocknungszeit entfällt den höheren Kostenaufwand überhaupt rechtfertigt.

 

Einer der Hauptgründe für ein Trockenestrich ist das geringere Gewicht. Auf manchen Holzbalkendecken kann aus statischen Gründen kein konventioneller Estrich eingebracht werden.

 

Alternativ zu einem Trockenestrich gibt es die Möglichkeit ein Fließestrich in Sackware zu kaufen, mit einem Rührgerät in einem Bottich anmischen und im Raum ausleeren. Allerdings sind die Kosten für die Sackware pro m² ebenfalls höher als vom Estrichleger fertig eingebracht.

 

Ein Trockenestrich wird mit Platten hergestellt. Dies können Verlegespanplatten, Zementgebundenespanplatten, zementgebundene Estrich – Elemente oder Gipsfaser Estrich - Elemente sein.

 

 

Trockenestrichdicke

 

Hier gibt es im Gegensatz zu konventionellen Estrichen keine Mindestnenndicke. Gipsfaser Estrich – Elemente gibt es ab 18 mm Dicke. Die ist von der Tragfähigkeit ausreichend.

Entscheidend für die Tragfähigkeit ist der Unterbau.

 

Unterbaubau

 

Die Platten müssen vollflächig auf tragfähigen und trockenem Unterbau liegen.

Unter den Platten ist, je nach Gegebenheit,eine Dampfbremse,Trittschalldämmung, Wärmedämmung oder Ausgleichsschüttung zu verlegen. Umlaufend ist ein Randdämmstreifen anzubringen.

Die Druckbelastung des Trockenestrich ist vollkommen ausreichend. Es kommt auf die Stabilität des Unterbaus an.

 

Gipsfaser Estrich – Elemente werden auch mit Trittschalldämmung aus Mineralwolle, Holzfaserplatte oder Hartschaum angeboten. Hier sollte man den Preis vergleichen ob es nicht billiger ist Trittschalldämmung und Estrich – Element getrennt zu kaufen.

 

 

 

Möglichkeiten eines Trockenestrich

 

Verlegespanplatten

 

Die günstigste Art für ein Trockenestrich sind Verlegespanplatten oder Verlege OSB Platten die allerdings etwas teurer sind, mit der Holzwerkstoffklasse 100.

 

Hierbei ist zu beachten das Holzwerkstoffe zur Schimmelbildung neigen und bei Feuchtigkeit quellen. In Feuchten Kellerräumen sollten diese nicht verwendet werden.

 

Die Stärke der Platten soll 25 mm betragen.

Die Querstöße zur nächsten Reihe sollen 40 cm Versatz haben.

Alle Fugen sind mit D 3 Leim zu Verleimen

Beim Verlegen der 1. Platte so anfangen das die Nut der Längsseite an der Wand ist und an der Kopfseite die Feder absägen.

Danach immer in der Nut beidseitig durchgehend eine Leimraupe angeben.

Platten zusammenschieben, herausgequollener Leim ist ein Anzeichen für eine gute Fugenverleimung.

 

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

Holzbalkendecken die so ausgeführt werden, haben kein zufriedenstellenden Schallschutz

 

 

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

 

Schwimmend verlegte Spanplatten federn leicht beim begehen, da eine Spanplatte nie gerade ist sondern immer eine leichte Wölbung besteht. Dies belastet vor allem die Leimfuge die mal oben mal unten einen Zug bekommt.

 

Bei aufgeklebten dünnen Bodenbeläge wie Vinyl oder bei verklebtem Massivparkett können sich im Laufe der Zeit die Fugen durch Risse im Belag abzeichnen.

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

Schwimmen verlegte Nut - und Federspanplatten sind am besten für Teppichböden oder schwimmende Verlegung von Laminat, Clickvinyl und Parkett geeignet.

 

Bei verklebten dünnen Bodenbeläge oder verklebtem Parkett ist es besser statt einer Verlegespanplatten 2 Lagen mind. 15 mm dicke Spanplatten verkleben und verschrauben.

Stöße der 2. Lage auf Mitte Platte1. Lage machen.

Diese Spanplatten brauchen nicht mit Nut – und Feder sein. (Billiger)

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

 

 

Zementgebundene Spanplatten

 

Im Gegensatz zu Verlegespanplatten und Gipsfaser Estrich – Elementen haben Zementgebundene Spanplatten ein viel höheres Gewicht und dämmen den Schall besser.

Allerdings ist der Preis auch höher.

 

Zur besseren Schalldämmung könnten Zementgebundene Spanplatten eine alternative zu Gipsfaser Estrich – Elementen sein, vor allem auf Holzbalkendecken.

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

Gipsfaser Estrich – Elemente

 

Am häufigsten werden wohl Gipsfaser Estrich - Elemente als Trockenestrich verwendet. Die sind in jedem Baumarkt vorrätig und handlich zu verarbeiten.

 

Nachteil von Gipsfaser Estrich – Elementen

 

Je nach Geometrie des Raumes kann es zu Großem Verschnitt kommen, da immer ein Gegenstück gebraucht wird.

Grafik. Schote
Grafik. Schote

 

 

 

Bei einem ungünstigen Grundriss des Raumes ist es besser wenn zwei einzelne Platten, mit Plattenmaß 1500 x 1000 mm, verklebt und verschraubt werden. Das ist zwar mehr Arbeit, aber man kann eventuell stärkere Platten ( z. B. 15 mm) verwenden und die Überlappung ( Estrich - Element 5 cm ) viel größer machen. Dadurch erhält man ein stabileren Trockenestrich.

 

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

Je nach Bodenbelag sind noch zusätzliche Arbeiten auf den Estrich - Elementen vor Verlegung notwendig.

 

 

Grundsätzlich muss bevor ein Bodenbelag verklebt wird, die Oberfläche des Trockenestrichs mit einer Grundierung eingelassen werden.

In Bädern muss vor dem Verfliesen entsprechend der Vorgaben der Trockenestrich mit einer Flüssigfolie abgedichtet werden.

 

Außerdem sind die Richtlinien der jeweiligen Gewerke und die Verarbeitungsanweisungen der Hersteller für Kleber, Mörtel und Bodenbeläge zu beachten.

 

 

Bei dünnen verklebten Bodenbelägen muss die Fläche mit einer vollflächigen Fließspachtelmasse egalisiert werden um eine optisch einwandfreie Verlegung herstellen zu können. Vorher werden die Stöße mit Spachtelmasse geschlossen.

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

 

 

Werden Estrich - Elemente gefliest empfehle ich die Verwendung eines Entkoppelungsflieses.

Manche Fliesenleger nehmen grundsätzlich bei Trockenestrich ein Entkoppelungsflies.

Grafik: Schote
Grafik: Schote

 

 

 

 

 

Einer der dünnsten Bodenaufbauten (ca. 52 mm) mit guter Wärmedämmung lässt sich mit einer Vakuumdämmung, Estrich - Elementen und Vinylbelag herstellen. U- Wert ca. 0,32

Auf Grund des hohen Preis für die Vakuumdämmung ist dies nur bei einer Sanierung mit gebundener Aufbauhöhe ratsam.

 

Grafik. Schote
Grafik. Schote